Eigenschaften und Verwendung des Weißen Schweizer Schäferhundes
Der lebhafte, lernwillige, aber dabei auch sehr ausgeglichene Schäferhund eignet sich besonders gut als Arbeitshund. So findet der gelehrige Partner oft seine Berufung als Blinden- oder Rettungshund, aber auch als Wach- und Schutzhund wird der Weiße Schweizer Schäferhund gerne ausgebildet. Die Rasse gilt als absoluter Kinderfreund und ist deshalb als Familienhund sehr beliebt. Jedoch braucht der bewegungsfreudige Gefährte genug Auslauf und Auslastung. Kopfarbeit und diverse Hundesportarten bieten sich hierfür an. Wer einen Hund nur zum Spazieren gehen sucht, ist mit dieser Rasse schlecht beraten. Auch in einer Großstadt ohne Garten wird sich ein Schäferhund nicht wohl fühlen. Kopf und Körper wollen bei diesem Hund stets gefordert sein. Der Weiße Schäferhund ist bei konsequenter, freundlicher Erziehung sehr gehorsam und möchte seinem Besitzer immer gefallen. Das macht ihn zu einem recht leicht erziehbaren Gefährten. Wer sich einen Weißen Schäferhund ins Haus holt kann sich seiner Gesellschaft sicher sein. Er folgt seinem Besitzer wie ein Schatten und entfernt sich nie weit vom Geschehen. Dabei liegt er gern auch grundsätzlich im Weg. Wegen seiner Anhänglichkeit ist er für eine reine Zwingerhaltung nicht geschaffen.
Herkunft und Geschichte des Weißen Schweizer Schäferhundes
Schon immer gab es bei den Arbeitshunden der Schäfer auch weiße Vertreter des deutschen Schäferhundes. Diese eigneten sich in früheren Zeiten besonders gut, um in der Dunkelheit die eigenen Hunde von den Wölfen zu unterscheiden. Im Laufe der Zeit wurde den Weißen Deutschen Schäferhunden jedoch nachgesagt, diverse Gendefekte zu haben. Die Farbe weiß wurde aus dem deutschen Rassestandard gestrichen, teilweise wurden die Welpen auch nach der Geburt getötet. Jedoch wurden einige Tiere nach Amerika und Kanada exportiert. Dort erfreuten sie sich mit der Zeit großer Beliebtheit und wurden von Liebhabern weitergezüchtet, jedoch auch hier ohne die Anerkennung der großen Zuchtverbände. 1966 kam der Weiße Schäferhund nach Europa zurück, und zwar in die Schweiz. Von dort aus hat er sich schnell weiterverbreitet. Seit 1991 wird er in der Schweiz als neue Rasse geführt, seit 2011 wird er endlich auch von der FCI international anerkannt.
Besonderheiten und Wissenswertes
Da der Genpool des Weißen Schweizer Schäferhundes recht klein ist, sind auch rassetypische Krankheiten möglich. Wie der Deutsche Schäferhund hat auch der Weiße Schäferhund immer mal wieder Probleme mit Hüftgelenks- und Ellenbogendysplasien. Vorbeugend sollten große Belastungen vor allem im Welpenalter vermieden werden. Grundsätzlich sollte das Futter immer hochwertig und auf den Bedarf des Tieres angepasst sein. Aufgepasst werden muss auch bei bestimmten Medikamenten. Ist der Hund von einem MDR1-Gendefekt betroffen, dürfen z.B. Wurmmittel mit dem Wirkstoff Ivermectin nicht verabreicht werden. Verantwortungsvolle Züchter achten schon bei der Verpaarung darauf, dass sich ein möglicher Defekt nicht weitervererbt. Grundsätzlich ist der Weiße Schweizer Schäferhund aber ein recht robuster Gefährte. Übrigens trug der Deutsche Schäferhund Rin-Tin-Tin entscheidend zur Beliebtheit der Schäferhunde in Amerika bei. Die Hollywood-Produktionen mit dem schlauen Tier waren sehr erfolgreich und der Deutsche Schäferhund wurde ein beliebter Modehund. Der erfolgreiche Filmstar hatte viele Nachkommen, darunter auch etliche weiße Vertreter. Heute sind Weiterzüchtungen mit Weißen Deutschen Schäferhunden nicht gestattet, auch dürfen Weiße Deutsche Schäferhunde nicht mit dem Weißen Schweizer Schäferhund verpaart werden.