Eigenschaften und Verwendung des Großspitz
Der Großspitz bindet sich eng an seine Familie und seinen Wohnort. Daher ist er perfekt als Wachhund geeignet. Er bleibt stets in seinem Revier und streunert nicht. Mit seinem freundlichen Wesen genießt er jede Streicheleinheit. Besonders gerne hält sich der Großspitz im Freien auf und genießt Spaziergänge. Darüber hinaus gilt die Rasse als äußerst kinderfreundlich.
Herkunft und Geschichte des Großspitz
Möglicherweise stammt der Großspitz von dem Canis familiaris palustris Rüthimeye, dem steinzeitlichen Torfhund, ab. Diese Vermutung ist bis heute jedoch nicht vollständig geklärt. Sicher ist hingegen, dass er schon im Mittelalter als zuverlässiger Beschützer von Häusern und Höfen geschätzt wurde. Sein Name "Mistbeller" stammt aus jener Zeit: Besonders gerne sein Revier vom Misthaufen aus überblickte und Fremde zuverlässig meldete. Eine besondere Aufgabe wurde schwarzen Spitzen in Baden-Württemberg zuteil. Hier wurden sie von schwäbischen Weinbauern als Aufpasser für reife Trauben eingesetzt, um diese vor Dieben zu schützen. Aus dieser Zeit stammt auch sein Beiname Weinbergspitz. Im Laufe der Jahrhunderte erlangte der Großspitz in Europas Adelshäusern große Beliebtheit. König Georg IV in Großbritannien war einer der bekannten Liebhaber. Im späten 20. Jahrhundert hat sich das Blatt gewendet und der Großspitz wurde immer seltener. Das ist der Grund, warum die Rasse im Jahr 2003 von der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen in ihr Register aufgenommen wurde.
Besonderheiten und Wissenswertes
Der Großspitz fällt auch seine imposante Erscheinung auf. Bis zu 50 cm werden sie groß. Dabei sind sie mit 16 bis 20 kg relativ leicht. Somit ist er der zweitgrößte Vertreter der Spitze. Charakteristisch ist außerdem sein flauschiges Fell: Unter dem geraden, langen Deckhaar trägt er ein dichte Unterwolle, die sich wie Watte anfühlt. Seine eingerollte Rute trägt der Großspitz über dem Rücken. Auch die spitzen, eng beieinander stehenden Ohren und die wachsamen Augen sind typisch. Besonders wohl fühlt sich der Großspitz, wenn er auf einem Hof oder einem großen Grundstück seine Wachsamkeit unter Beweis stellen kann. Fremden gegenüber begegnet er mit Misstrauen. Umso anhänglicher ist er seiner Familien gegenüber. Er ist stets aufmerksam und sehr gelehrig. Die Rasse benötigt allerdings eine konsequente Führung und eine entsprechende Erziehung. Mit seinem verspielten und gutmütigen Wesen eignet er sich perfekt als Familienhund. Fährtenspiele und Hundesport bereiten ihm ebenso viel Vergnügen wie ausgedehnte Spaziergänge.
Der Großspitz gilt als Vielfresser, daher sollten Besitzer seine Ernährung stets im Auge behalten. Besonders mit Leckerli zwischendurch ist der Figur zuliebe besser sparsam umzugehen. Trotz des dichten Fellkleids gilt der Großspitz als pflegeleicht, regelmäßige Besuche beim Hundefrisör sind nicht angebracht. Allerdings ist empfehlenswert, das Fell zwei- bis dreimal pro Woche sorgfältig zu bürsten und dabei Knoten und Schmutz zu beseitigen. Zu häufiges Baden schadet der natürlichen Hautschicht der Rasse und sollte daher vermieden werden. Wie andere große Hunderassen kommen beim Großspitz Hüftgelenksprobleme vor. Wichtig ist, die Ohren regelmäßig zu kontrollieren. So beugen Besitzer schmerzhaften Ohrenentzündungen vor. Für die Reinigung bieten sich weiche Lappen an. Auch Fälle von Alopexie X, einem krankheitsbedingten Fellverlust, kommen vor.
Häufige Fragen und Antworten
Hier beantworten wir Dir die häufigsten Fragen zum Großspitz.
Wie viel kostet ein Großspitz?
Bei reinrassigen Großspitz-Welpen liegen die Preise bei ungefähr 1.800 Euro. Bereits erwachsende Großspitze werden zuweilen im Handel auch etwas günstiger angeboten.
Wie viele Welpen bekommt ein Großspitz?
Diese Frage ist nicht so einfach zu beantworten, weil es nur noch sehr wenig Züchter von Großspitzen und auch entsprechend wenig Zuchttiere gibt. Diese Hunderasse ist momentan vom Aussterben bedroht. Im Schnitt findet man zur Zeit Würfe zwischen vier und fünf Welpen, aber auch weniger mit nur zwei oder drei Welpen.
Wann ist ein Spitz ausgewachsen?
Bei allen Hunden ist es so, dass kleine Hunde schneller ausgewachsen sind als Große. Das Wachstum dauert bei sehr kleinen Hunderassen oft nur acht Monate, bei sehr großen Hunden bis zu zwei Jahren. Beim Spitz wird das Wachstum je nach Größe also variieren.
Wie alt wird ein Großspitz?
Ein Großspitz kann trotz der Tatsache, dass es sich um einen recht großen Hund handelt, ziemlich alt werden. Diese Hunde werden im Durchschnitt zwischen 13 und 15 Jahre alt.
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